Bartfledermaus
Myotis mystacinus

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Bartfledermaus sitzt auf Holz
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Biologie

Typische Dorf- oder Siedlungsrand-Fledermaus. Bekannte Kolonien befinden sich an Gebäudefassaden, hinter Fensterläden oder in Fledermauskästen. Quartiere werden häufig gewechselt. Überwintert in Spalten und Höhlen. Schneller, wendiger Flug. Jagt entlang von Strukturen wie Waldrändern oder Hecken, aber auch in Obstgärten und über Gewässern. Das breite Nahrungsspektrum umfasst Mücken, Nachtfalter, Hautflügler und Netzflügler, aber auch schwärmende Insekten. Seltener werden auch flugunfähige Tiere wie Spinnen oder Raupen erbeutet, die von der Vegetation gepflückt werden.

Verbreitung

Nur wenige Nachweise am Siedlungsrand.

Erkennungsmerkmale

Sehr kleine und lebhafte Mausohr Fledermaus, spitzer Tragus, dunkelgefärbtes Gesicht, Fell eher einfarbig nussbraun bis graubraun.

Gehört zu
Masse

Kopf-Rumpf-Länge ca. 4 cm,
Flügelspannweite ca. 20 cm,
Gewicht 4-7 g.

Ähnliche Arten

Die Kleine Bartfledermaus sieht der Nymphen- und Brandtfledermaus (auch Große Bartfledermaus genannt) sehr ähnlich. Die Nymphenfledermaus ist allerdings noch etwas kleiner als die Kleine Bartfledermaus. Die Brandtfledermaus ist eher größer, lässt sich von der Kleinen Bartfledermaus aber nur anhand von Zahnmerkmalen sicher unterscheiden.

Gefährdungsgrad

Schweiz: Nicht gefährdet

Aktivitätszeit

Winterschlaf; im Sommer dämmerungs- und nachtaktiv.

Lebensraum

Offene und halboffene, aber auch kleinräumig strukturierte Landschaften; im Norden häufig im Siedlungsgebiet anzutreffen; Sommerquartiere häufig an Gebäuden; Winterquartiere in Spalten und Höhlen.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

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Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Lebensraumverlust: Durch Gebäudesanierungen an den Fassaden gehen der Kleinen Bartfledermaus wichtige Verstecke verloren. Durch das Anbringen von Fledermauskasten an unterschiedlichen Expositionen können Alternativen geschaffen werden. Oft braucht es jedoch viele Jahre, bis alternative Fledermausquartiere angenommen werden.
Fördermaßnahmen
Nahrungsangebot fördern

Das Pflanzen von in der Nacht blühenden Pflanzen, einheimischen Sträuchern und Bäumen, sowie die Erhöhung des Tot- und Altholzbestandes im Wald fördert die Vielfalt und Anzahl der Insekten. Dies bietet nicht nur der Kleinen Bartfledermaus eine Nahrungsgrundlage, sondern hilft auch weiteren einheimischen Wildtieren.

Renovationen

Der Kleinen Bartfledermaus kann durch Anbringen einer Bretterverschalung an der Fassade oder mit Flachkästen ein Quartier angeboten werden, das gelegentlich gerne angenommen wird.

Bei Renovationen und Sanierungen von Gebäuden mit Fledermausverstecken nehmen Sie bitte Kontakt mit Fledermausschutzorganisationen in Ihrer Nähe auf. Die Maßnahmen, um ein Fledermausquartier zu erhalten oder Fördermaßnahmen für Fledermäuse umzusetzen, sind oft mit geringem Aufwand verbunden.

Beobachtungstipps

Die flinke Jägerin

Die Kleine Bartfledermaus fliegt ausgesprochen schnell und wendig. Im Flug entfernt sie sich häufig nicht allzu weit von Strukturen. Als Generalistin hat sie ein breites Nahrungsspektrum und kann an verschiedenen Orten, z.B. entlang Hecken in Obstgärten oder über Gewässer bei der Nahrungssuche beobachtet werden. 

Eine Bartfledermaus schaut aus Felsspalte in einer Höhle
Kleine Bartfledermaus, die in einer Felsspalte überwintert.

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Seiten 1
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