Winterquartiere für Igel
Igel machen von Mitte Oktober bis Anfang April einen Winterschlaf, weil sie im Winter nicht genügend Nahrung wie Insekten und Schnecken finden. (Mehr zum Winterschlaf im Blogbeitrag: Wie die Wildtiere durch den Winter kommen). Können sie sich genügend Fettreserven anfressen und sind gute Winterschlafplätze vorhanden, überstehen sie den Winter unbeschadet. Orte zum Überwintern suchen sie zum Beispiel in Hecken, im wuchernden Efeu, unter Büschen oder Asthaufen. Im Versteck bauen sie sich ein Nest, das sie mit Laub auspolstern.Â
Wir können die Igel unterstützen, indem wir ihnen im Garten Unterschlüpfe und Winterquartiere bieten. Das Versteck sollte möglichst wasser- und schneedicht sein. Dazu eignen sich geschnittene Äste, Asthaufen, Schnittgut, Holzstapel oder Hohlräume unter Paletten. Wenn wir zudem das Laub der Bäume und Sträucher liegenlassen, kann es der Igel als Nestmaterial nutzen und gleichzeitig können viele Insekten darunter überwintern. Hier lohnt sich der Mut zum unaufgeräumten Garten! (sieh auch Blogbeitrag: Gärten für unsere wilden Nachbarn)Â
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Eine Ecke im Garten mit einem Asthaufen aus Schnittgut bietet den Igeln ein gutes Versteck das ganze Jahr hindurch. © stadtwildtiere.chÂ
Das Bauen eines Asthaufens ist eine Win-Win Situation. Wir müssen weniger Grüngut entsorgen und der Igel erhält ein prima Überwinterungsquartier. Am besten eignen sich windgeschützte und schattige Standorte für einen Ast-Laub-Haufen. Als erstes schichten wir dicke Äste so auf, dass ein Hohlraum entsteht. Darauf geben wir trockenes Laub oder Stroh, was das Winternest zusätzlich abdichtet. Als nächstes legt man dünnere geschnittene Äste, Reisig oder Heckenschnittgut auf den Haufen. Zum Schluss decken wir den Haufen grosszügig mit Laub ab und fertig ist der Ast-Laub-Haufen! Eine detaillierte Anleitung findet sich hier.Â
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Ein Asthaufen mit isolierendem Laub bietet dem Igel ein ideales Winterquartier. Auch andere Arten wie das Wiesel und viele Insekten profitieren vom Ast-Laub-Haufen. © stadtwildtiere.chÂ
Wer keinen Platz für einen Ast-Laub-Haufen hat, kann andere Unterschlüpfe bauen. Als Winterquartier eignet sich auch eine grössere Weinkiste, die man mit einem faust-grossen Loch versieht und unter einen Holzstapel schiebt. Auch Hohlräume unter Paletten, Platten oder Brettern nimmt der Igel gerne an. Gut ist, wenn solche Verstecke über mehrere Winter erhalten bleiben.
Viel Spass bei der Umsetzung!Â
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Ein Holzstapel mit Hohlräumen eignet sich gut als Winterquartier für den Igel. © Matthias Böckel, Pixabay
Manchmal unterbrechen Igel den Winterschlaf für einige Tage, unter anderem um Harn abzusetzen. Falls man einem Igel begegnet, beobachtet man ihn eine Weile. Rollt er sich zusammen, wenn man sich ihm nähert, dann lässt man ihn in Ruhe. Igel sollte man auf keinen Fall zum Überwintern ins Haus oder in den Keller nehmen! Das ist nicht erlaubt, denn Igel gehören zu den geschützten Tierarten.
Igel im Winter nicht ins Haus nehmen. Igel sind sich kalte Winter gewohnt und mit dem Winterschlaf bestens daran angepasst.
Treffe ich einen Igel an, schaue ich ob er sich einrollt. Wenn nicht, dann wende ich mich an die nächste Igel-Fachstelle oder an einen Tierarzt.
Verletze oder kranke Igel gehören in fachkundige Hände!Â
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Eine Beobachterin hat uns im letzten Winter ihre Begegnung mit einem Igel gemeldet. Der Igel schien gesund und unverletzt zu sein, also hat sie ihn richtigerweise in Ruhe gelassen. © Sonja Portenier / wildenachbarn.chÂ
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Ineichen, S.; Klausnitzer, B., Ruckstuhl, M. . (2012). Stadtfauna : 600 Tierarten unserer Städte (1. Aufl.; M. Ruckstuhl, ed.). Bern etc.: Haupt Verlag
www.igelzentrum.chÂ
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